Rechtsanwalt und Strafverteidiger

 

Björn Schüller

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Amphetamin
Amphetamin

Generelles  

Amphetamin ist anders als etwa Ephedrin und Cathin ein vollsynthetisches Produkt. Seiner chemischen Struktur nach ähnelt es dem körpereigenen Wirkstofff Adrenalin. Es liegt meist als Amphetaminsulfat in Pulverform vor.

 

 

Rechtliches

Amphetamin ist in der Anlage III des BtMG aufgeführt, ein Umgang mit dieser Substanz ohne Erlaubnis kann also eine erhebliche Strafe nach sich ziehen. Die nicht geringe Menge Amphetamin (und damit eine Jahr Mindestfreiheitsstrafe!) liegt bei 10 g Amphetaminbase. Beachten Sie, dass die Einfuhr der sog. "nicht geringen Menge" bereits 2 Jahre Mindestfreiheitsstrafe nach sich zieht.

 

Im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr unter Wirkung von Amphetamin droht neben den Straftaten der §§ 315 c, 316 StGB auch ein Ordnungswidrigkeitsverfahren nach § 24 a StVG. Bereits bei erstmaliger Auffälligkeit drohen hier eine empfindliche Geldstrafe von 500 Euro, 4 Punkte in Flensburg und 1 Monat Fahrverbot.

 

Damit aber nicht genug: Da Amphetamin nicht als weiche Droge gilt, gibt es für alle, die unbedingt berauscht am Straßenverkehr teilnehmen möchten, noch eine MPU als Bonus dazu - mit dem obligatorischen Jahr, in dem man auf seine Fahrerlaubnis verzichten muss, den Abstinenznachweisen, dem Gang zum Verkehrspsychologen usw.. Hierfür sollte man übrigens mindestens 1000 Euro Kosten einkalkulieren. Dafür dürfen Sie sich dann auch den kritischen Fragen des Gutachters stellen, was durchaus lehrreich sein kann.

 

 

Szenenamen

Speed, Pepp, Schnelles, A, AMP, Brain Pill, Chalk, Co-Pilots, Crank, Diet Pills, Dixies, Double Cross, Driver, Eins, Augen Öffner, Forewards, Garbage, Go-Pill, Hi-Balls, Jam Cecil, Jellie Babe, Kristalle, MAO,  Pink Champagne, Monster, Number One, Upper, Rose, Single A,

 

 

Aufnahme

In der Regel nasal, das Amphetamin wird zu einer Linie ("Line") formiert und dann (etwa mittels eines zusammengerollten Geldscheins) geschnupft. Eher selten ist die orale Aufnahme und die intravenöse Applikationsform dürfte wirklich als exotisch  gelten.

 

 

Wirkungen

Erhöhte Wachsamkeit, vermindertes Schlafbedürfnis, verstärkte(r) Antrieb, Selbstvertrauen, Assoziations-. Sprach- und Bewegungsbeschleunigung.

 

Amphetamin führt zu einer verstärkten Freisetzung und einer Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin und Dopamin. Die Folge ist, dass im synaptischen Spalt deutlich mehr Neurotransmitter "unterwegs" sind. Daraus resultiert die aufputschende Wirkung, verbunden mit einer Antriebssteigerung und gesteigerten sexuellen Verlangen. Regelmäßig ist ein deutlich vermindertes Schlafbedürfnis zu beobachten. Höhere Dosen führen zu starken Unruhezuständen führen. Körperlich Effekte: Kurzzeitige Leistungssteigerung, Erhöhung der Körpertemperatur, erhöhter Blutdruck sowie Puls, Pupillenerweiterung.

 

Nebenwirkungen

Die erhöhte Körpertemperatur kann  lebensbedrohliche Bereiche erreichen, zudem sind recht üblich: Erhöhter Rededrang, Zittern, verstärktes Schwitzen, Schlafprobleme über mehrere Tage nach der Einnahme, Restless-Leg-Syndrom, Unruhe, erhöhte Nervosität.

 

Psychische Depressionen, Angst, Verwirrtheit, Agression, Unruhe, Reizbarkeit, Gigantomanie, Schlafosigkeit Hyper- und Hypotonie, Kopfschmerzen, Erbrechen, Kollaps und lethales Koma sind möglich. Häufig treten als Folge von Fehlgebrauch auch massive Wahn- und Verfolgungsideen auf, die therapeutisch nur schwer in den Griff zu kriegen sind. Achja: Gewichtsverlust und Potenzprobleme sind auch in der Verlosung, aber für letzteres hat die Pharmaindustrie ja kleine blaue Helferlein.

LD 50 (=tödliche Dosis)

21 mg / KG Körpergewicht im Tierversuch (Maus).

 

Achtung: Bei 75 KG Gewicht können aber schon 100 mg Gesamtmenge ausreichen, entsprechende Todesfälle bei diesen Dosierungen sind bekannt und nicht selten in der Zahl.

Gegengifte / -mittel
Benzodiazepine, Neuroleptika