Rechtsanwalt und Strafverteidiger

 

Björn Schüller

Konsul Smidt Straße 8 R

28217 Bremen

 

Telefon: 0421 - 40 898 364

 

Mobil: 0157 - 82 77 39 34

 

Fax: 0421 - 16 767 5269

 

Mail: kontakt@strafverteidiger-schueller.de

 

Termine nur nach Vereinbarung!

Generelles  

Amylnitrit und Isobutylnitrit ("Poppers") gehören zu den Schnüffelstoffen. Es handelt sich bei ersteren um den Salpetrigsäureester des Amylalkohols.   Dieser wurde früher therapeutisch u.a. zur Schmerzbehandlung, Betäubung, Blutdrucksenkung und Gefäßerweiterung genutzt. Nitrite sind klare, süßlich riechende Flüssigkeiten, die bei Kontakt mit Luft und Helligkeit mit leisem Knall zerfallen. Werden Nitrite inhaliert, erzeugen sie einen Rauschzustand, aufgrund der schädlichen Wirkungen sind aber sämtliche Präparate vom offiziellen Pharmamarkt zurück genommen worden. Diese Nitrite werden in der Szene vor allem als sexuelles Stimulationsmittel verwendet.

 

Rechtliches

Nitrite sind als bedenkliche Arzneimittel gemäß § 5 Arzneimittelgesetz einzustufen. Sie haben keinen therapeutischen Effekt und schaden der Gesundheit. Wer Nitritte als Knalldroge, Sexualstimulanz oder als Riechwasser verkaufen will, braucht hierfür eine Zulassung des Produkts als Fertigarzneimittel (der aufmerksame Leser wird sich schon denken können, dass das praktisch unmöglich ist) - anderenfalls kann er schnell mit den Strafvorschriften der § 95 Abs. I und § 96 Nr. 5 AMG konfrontiert werden.

 

Szenenamen

Blue Boy, Breath, Bronx, Dragon, Fick Water, Hard Liquid, Hard Ware, Iron Horse, Jungle Juice, Pig Sweet, Poppers, pure Gold, Reve, Reds, Rock Hard, Rush, Sex Line, Sextasy, Snappers, Wow. Von der Namensgebung sicherlich kreative Meilensteine, keine Frage.

 

Aufnahme

 

Nitrite werden inhaliert.

 

Wirkung

Neben Euphorie und Enthemmung stellt sich sehr rasch ein intensives Wärmeempfinden in den Sexualzonen ein.

Risiken

 

Nitrite sind ätzend, sie reizen die Atemwege und können diese auf längere Sicht zerstören. Bei Verschlucken droht eine starke Vergiftung, Haut- und Augenkontakt sind auf jeden Fall zu vermeiden! Zudem sind schwere Leber- und Nierenschäden bei Dauergebrauch zu erwarten, in psychischer Hinsicht runden mögliche schwere bis schwerste Psychosen (auch und gerade aufgrund von Hirnschäden, die durch den Missbrauch von Poppers verursacht wurden) das Gesamtbild ab.

 

LD 50 (=tödliche Dosis)

505 mg pro KG Gewicht im Tierversuch bei oraler Aufnahme.
Gegengifte Bei Atemnot aufgrund der Einnahme von Amylnitrit wird Methylenblau injeziert.